Erbaut 1875 von der Sektion Prag des deutsch-Österreichischen Alpenvereins. Johann Stüdl erstellte den Bauplan und legte den Bauplatz am Tabarettakamm fest. Baumeister Georg Pichler aus Gomagoi arbeitete seit Mai 1875 an der Schutzhütte. So entstand auf 3020 m eine kleine Hütte mit 2 Räumen, wo bis zu 30 Personen nächtigen konnten.
Benannt wurde die neue Hütte nach Julius von Payer, bekannter Bergsteiger und Polarforscher der als Österreichischer Offizier zwischen 1865 und 1868 das Ortlergebiet erforscht und kartiert hatte. Die Eröffnungsfeierlichkeiten dauerten 3 Tag lang – vom 5. bis 7. September 1875. Schon ein Jahr nach der Eröffnung wurde der erste Erweiterungsbau ausgeführt: ein Vorhaus kam hinzu. Zuerst handelte es sich um eine reine Selbstversorgerhütte.
1885 war die Hütte durch den Aufbau eines Stockwerks bedeutend erweitert worden. 1893 bis 1894 wurde neuerdings ein Umbau ausgeführt. Ab 1887 wurde die Payerhütte bewirtschaftet und im Jahre 1895 hatte man erstmals mehr als eintausend Besucher gezählt – genau 1.012.
Die steigenden Besucherzahlen machten einen neuerlichen Ausbau notwendig.1908/09 wurde ein großes Bauwerk mit drei Stockwerken errichtet:Das „Schlafhaus“ hatte 21 Zimmer mit 48 Betten, Lager, Vorratskammer, Gesinde- und Führergelass, Frühstückssaal und Kaffeeküche. Während des Ersten Weltkriegesdiente die Hütte als Etappenstation für die Gipfelbesatzung am Ortler und kommt dann mit Ende des Krieges in den Besitz des Staates Italien. Die Sektion Mailand des Club Alpino Italiano übernimmt die Führung der Hütte
Schon im Jahre 1936 wurde das Telefon installiert. 1947 brennen die älteren Gebäude ab, vermutlich durch
Blitzschlag, nur das 1909 errichtete „Schlafhaus“ blieb übrig und dessen Erdgeschoss musste neu
eingeteilt werden. Die Küche wurde 1949 angebaut.
In den Jahren 1990 und 1994 wurden
Sanierungsarbeiten durchgeführt, aber
das Bauwerk blieb in seinem Originalzustand erhalten.
Zum 150-jährigen Jubiläum der Payerhütte blickt man mit Stolz auf eine bewegte Geschichte zurück. Trotz zweier Weltkriege, baulicher Herausforderungen und klimatischer Veränderungen blieb die Hütte stets ein Ort der Begegnung und des Aufbruchs. Heute wie damals steht sie sinnbildlich für Pioniergeist, Ausdauer und die Faszination der Berge.